Haben Jugendämter die Möglichkeit ihr Image zu verändern?

Der langjährige Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers äußerte in einem Interview, das Jugendämter nur durch einen Paradigmenwechsel - weg von der Behörde hin zum Dienstleister, eine Chance hätten adäquate, sinnvolle Hilfe für Familien leisten zu können.

Zitat Heinz Hilgers: Die Jugendhilfe in Deutschland ist sehr unterschiedlich aufgestellt. Die gut ausgestatteten und gut vernetzten Jugendämter arbeiten mit Erfolg und haben auch einen guten Ruf. Diese Ämter sind in ihrer Stadt und in ihrem Kreis als Dienstleistungsunternehmen bekannt und nicht als Behörde verschrien. Auf der anderen Seite sehen wir Jugendämter, die so unter Druck stehen, dass sie gar nicht mehr präventiv arbeiten können. Diese Ämter sind in der Vergangenheit kaputt gespart worden. Sie sind personell schlecht ausgestattet, und sie laufen den Problemen hinterher. Die Mitarbeiter sind fast nur noch in Gefährdungsabschätzungen tätig, und sie haben meistens eine hohe Zahl von Fremd- und Heimunterbringungen. Dadurch steigt der Kostendruck, und die Abwärtsspirale dreht sich weiter. Zitat ende*

Mit bundesweiten Aktionswochen wollen die Jugendämter auf die eigenen Leistungen aufmerksam machen, unterstützt von Familienministerin Kristina Schröder. Zur Zeit steht der einzelne Jugendamtsmitarbeiter ja vor einem Dilemma: Handelt er zu früh, reißt er das Kind aus der Familie. Handelt er zu spät, riskiert er womöglich dessen Leben. Lässt sich dieses Dilemma durch eine Imagekampagne lösen?

Interview Hilgers