Unterschiedliche Stellungsnahmen der Bundesverbände zum Referentenentwurf BKiSchG

Die Bundesverbände PFAD und BAG-KiAP haben sich unterschiedlich zu diesem Referentenentwurf positioniert und ihre Positionen am 10.02.2011 bei einem Treffen im Bundesfamilienministerium zum Thema „Referentenentwurf zum BKiSchG und die dort vorgeschlagenen Änderungen im SGB VIII“ vorgebracht.

Während sich der PFAD für eine Konkretisierung der geplanten Veränderungen im Rahmen der Hilfeplanung einsetzt, fordert die BAG-KiAP eine verlässliche Fallzuständigkeit und hält eine Streichung des § 86 Abs. 6 SGB VIII nur dann für möglich, wenn das vermittelnde Jugendamt Fall zuständig bleibt.

Beide Bundesverbände nehmen für sich dabei in Anspruch, dass ihre Sichtweise die Richtigere ist. Was beide Verbände außer acht lassen: beide vertreten nur ca. jeweil 50% der zu vertretenden Pflegefamilien, somit haben beide Stellungnahmen keinerlei Gewicht bei dieser wichtigen politischen Entscheidung. Ganz abgesehen von dem Schaden für Pflegekinder und die Unglaubwürdigkeit beider Verbände, der durch diese Uneinigkeit zweifelsohne entstanden ist.Die Politik hat wiedermal gezeigt, wie man vermeintliche Mitwirkung in Instrumentallisierung umwandelt und wie sich Verbände dazu missbrauchen lassen.

Für uns Pflegeeltern stellt sich hier ernsthaft die Frage, ob die Bundesverbände an einer dauerhaften, ernst zu nehmenden Arbeit zum Wohle unserer Pflegekinder interessiert sind oder ob sie weiter in Ignoranz und Bescheidenheit im trüben fischen wollen.